Die Blindeninstitutsstiftung unterstützt blinde, sehbehinderte und mehrfachbehinderte Menschen in Bayern und Thüringen. Nach Gründung 1853 durch Moritz Graf zu Bentheim-Tecklenburg, anfangs lediglich als Schule für blinde Kinder konzipiert, begann die Stiftung Ende der 1960er Jahre mit der Öffnung für Sehbehinderte und der Gründung der Frühförderung Sehen rasant zu wachsen. Zusätzlich zum Gründungs- und Hauptstandort Würzburg wurden weitere sechs Blindeninstitute gegründet und der Fokus der Blindeninstitutsstiftung wandte sich mehr und mehr Menschen mit Mehrfachbehinderung zu. 2018 begleitete die Blindeninstitutsstiftung über 4000 Menschen mit Behinderung. Aufgrund dieses starken Wachstums wurde den einzelnen Instituten viel Autonomie übertragen, die mit Blick auf pädagogische Fragestellungen große Vorteile mit sich brachte, jedoch zu unterschiedlichen Strukturen im Bereich des Prozess- und Qualitätsmanagements führte. So gab es zwar auch im Bereich Risikomanagement vor Ort Regelungen und Strukturen, es fehlte allerdings eine zentrale Regelung und strukturierte Zusammenführung der Entwicklungen und Entscheidungen.
Das von Oliver Wyman entwickelte Risikomanagementsystem bietet uns die nötigen Werkzeuge, um die Risiken, die innerhalb unserer Organisation liegen, zu erkennen und nach dieser Erkenntnis entsprechend zu handeln. Zudem schätze ich, dass das Reporting-System das Bewusstsein der Verantwortlichen für die Risiken, die in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich liegen, schärft. Für uns ist auch sehr positiv, dass in Zukunft derlei Informationen in einer strukturierten Art und Weise an den Vorstand gemeldet werden. Dies wird uns helfen, den Überblick zu wahren und das Thema Risikomanagement strukturiert anzugehen.Dr. Marco Bambach, Vorstand, Blindeninstitutsstiftung
Projektvorgehen
Oliver Wyman unterstützte die Blindeninstitutsstiftung im Rahmen eines sechswöchigen Projekts bei der Aufsetzung eines strukturierten Risikomanagementsystems. Das Projektteam erstellte hierzu zuerst ein Risikoinventar, das alle bestehenden Risiken der Blindeninstitutsstiftung sammelt und strukturiert. Grundlage hierfür waren zahlreiche Interviews, die sowohl mit Abteilungsleiterinnen und -leitern, als auch mit den jeweiligen Institutsleitungen und dem Vorstand geführt werden konnten. Hierauf aufbauend wurden Risikoverantwortliche identifiziert und der Status Quo der bestehenden Sicherungsmaßnahmen pro Risiko dokumentiert. Im Abgleich mit Best Practices hat Oliver Wyman zudem ein Konzept zur zukünftigen Risikosteuerung mit einem entsprechenden Berichtswesen entwickelt.
Wir haben das Team von Oliver Wyman als sehr zuhörend empfunden und waren sehr beeindruckt, wie gut sich das Team an die bestehende Organisationskultur angepasst hat. Die Arbeit des Teams hat einen enormen Wert für uns geschaffen – das Risikoinventar und die dazu entwickelte Berichtsstruktur geben uns ein gutes Gefühl dafür, wo in unserer Organisation offene Flanken bestehen, sodass wir über bestehende und auch zukünftige Risiken gut im Bilde sind und über entsprechende Maßnahmen entscheiden können.Johannes Spielmann, Vorstand, Blindeninstitutsstiftung
Ergebnisse
Die Einführung des Risikomanagementsystems bietet der Blindeninstitutsstiftung einen Überblick über bestehende Risiken, Verantwortlichkeiten und veranschlagte Mitigations- und Sicherungsmaßnahmen in ihrer Organisation. Das ebenso entwickelte Risikoberichtswesen gibt zudem den aktuellen Umsetzungsstatus der Sicherungsmaßnahmen und etwaige notwendige Änderungen wieder und erlaubt ein faktenbasiertes, proaktives Handeln. Die damit einhergehende Professionalisierung des Risikomanagements in der Blindeninstitutsstiftung ermöglicht eine signifikant bessere Prävention gerade gegenüber potenziell bestandsgefährdenden Risiken – auch weil das Thema Risikomanagement das Risikobewusstsein der gesamten Blindeninstitutsstiftung schärft.
Demut, Einfühlungsvermögen und eine hervorragende Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten haben mich beeindruckt. Das gemeinsam erreichte ist deshalb auch von besonderer Qualität und ein Beweis für die Sinnhaftigkeit des Strebens nach höheren Werten.Dominik Käfer, Partner, Oliver Wyman