Das Interesse privater Haushalte am Thema Wertpapiere ist weiter groß: Zwischen Ende 2020 und Juli 2023 kamen mehr als 5 Millionen Wertpapierdepots hinzu, ein Wachstum von mehr als 20 Prozent. Die Branche erzielt mittlerweile jährliche Erträge von knapp 2 Mrd. Euro, fast 7 Millionen Selbstentscheider agieren in Deutschland als selbststände Investoren. Insbesondere Neobroker und (ETF-)Sparpläne haben hieran einen maßgeblichen Anteil.
Zugleich steht dem Markt ein tiefgreifender Wandel bevor. So wächst der Markt zwar weiter, doch Inflation und steigende Zinsen haben dieses Wachstum abgeschwächt. In 2023 entfielen 40 Prozent der Transaktionen auf Neobroker, ein Drittel der Transaktionen gehen auf Sparpläne zurück. Der Zinsüberschuss ist mittlerweile für 30 Prozent der Erträge im Markt verantwortlich, während noch 2019 Anbieter ihre Erträge nahezu ausschließlich durch Provisionen generierten. (ETF-)Sparpläne erweisen sich zwar als wichtiges Mittel zur Kundenakquise und -bindung, haben aber nur einen geringen Einfluss auf die Ertragszusammensetzung. All diese Punkte stellen die Anbieter vor Herausforderungen, zumal viele aktuell bemüht sind, sich als pan-europäischer Anbieter zu etablieren.
Der „Online-Wertpapier-Brokerage“ Report erschien erstmals 2020. Der Report betrachtet die Marktentwicklung in Deutschland hinsichtlich Kunden, Kundenstruktur, Aktivität und Erlöse und geht zudem auf die Entwicklung und Handlungsoptionen der Anbieter im Markt ein. In der aktuellen Ausgabe wurden erstmals die Erträge aus Crypto-Transaktionen und Zinsüberschuss berücksichtigt und auch der europäische Markt betrachtet. Zudem wurden (ETF-)Sparpläne innerhalb der Marktmodelle tiefgreifender betrachtet als zuvor.
Die Reports aus den Vorjahren sind hier verfügbar:
Online-Wertpapier-Brokerage 2021
Online-Wertpapier-Brokerage 2020